Freitag der 13. ist doch erst morgen...verdammter Mist

Heute war Horrortag!

Als erstes klappte das mit den Spulen nicht so gut, weil das Behälterrohr eiskalt und zusammengezogen war. Normalerweise passten alle Spulen da schön mit Spiel rein. Doch nachdem ich fast alle drin hatte, den ganzen Spulenstrang, da riss mir der eine Draht für den linken Isolator ab. Der wurde einfach abgemurkst, durch den Druck innen. Als ich das Elendsrohr wieder herauszog, blieben ein paar Spulen hängen, so dass sich die Zuleitungszungen (mit den Lötstellen) so auseinanderbogen, dass sogar an zwei Spulen der Harzklumpen von den letzten Lagen abriss und der dünne Draht wie ein offenes Haar dahing. Ich dachte ich müsste sterben!!!

Da wurde mir richtig schlecht dabei, dass ich es fast im Magen hatte. Das Grauen: Alles umsonst, beschädigt, verloren und auch das Geld futsch.

Dann nach meinem ersten Frust nahm ich das Multimeter und checkte erst mal die Spulen durch, ob welche innen oder sonst wo abgerissen sind. Gottseidank zeigten alle 15 Spulen einen Widerstand, so dass die Drähte nicht abgerissen waren.
Ob sie allerdings innen beschädigt sind weiß ich leider nicht. Als ich die “Harzflätschen” dann wieder mit Harz ranklebte, habe ich in die Spulenkörper-ränder kleine Löcher gebohrt und eine starke reißfeste Schnur reingeknotet, damit die einzelnen Spulen nicht mehr auseinandergehen können, falls sich das Chaos wiederholen sollte.

Dann kam mir eine Superidee: Ich nahm meinen Heizlüfter und stellte ihn so ins Rohr, dass die heiße Luft da durch geblasen wurde. Mit der Zeit dehnte sich das Rohr wieder aus und ich half noch mit den Schraubzwingen etwas nach, damit es wieder rund wurde. Als das schön angewärmt war, rutschte der Sekundärspulenkomplex wie fast von selbst da rein. Hätte ich das vorher gewusst, wäre das alles nicht passiert. Nun habe ich quasi zwei Spulen drin, die angeschlagen sind. Normalerweise hätten die Harzflätschen nicht abbrechen können, aber scheinbar hält das Harz nicht so gut auf dem Drahtwickel, was mich echt wundert.
Die nächste Sorge ist die, dass das Öl später die Harzflätschen ablöst und die dann da lose rumhängen, zum Leid der Drahtes…es ist so furchtbar alles :ugly_sad:. Die Wahnsinnsarbeit und das Gefühl, dass der Pfusch den Apparat irgendwann zerstört. :ugly_evil:

Die Harzflätschen sind die Ausgänge der Spulen, wo der Draht mit einem Litzenkabelstück zusammengelötet wird. Um das zu stabilisieren, wird die Stelle mit einem Polyester-Quarzsandgemisch vergossen und sieht dann aus wie ein Klecks. Und den hats abgerissen beim rausholen der Spulen…aber so, dass die Drahtlage komischerweise nichts abgekriegt hat. Da hätte ich dann Mühe gehabt die Spule wieder abzuwickeln und das Ende zu finden…Grausam alles.
Ich war seit heute früh in der Werkstatt und habe an dem Apparat herumgeschweißt. Mir tut alles weh…ich bin so was im Arsch :ugly_hammer:

Hier ein paar Fotos:





Im folgenden Thread noch drei Fotos, weil hier ja nur 5 zugelassen sind.

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Und hier noch dreie:



Gruß, matse :grimacing:

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Das tut mir natürlich leid. Solche Gefühle kenne ich auch, zwar nicht bei so Teuerem und so viel Arbeit, aber letztens hatte ich mir auch mal ein kleines Display kaputt gedrückt. Natürlich das Ersatzteil eingebaut und auch gleich kaputt gemacht. Das war zwar nicht so viel Geld aber es hat mich auch sehr frustiert. Bei dir kommt dann noch dazu, dass du dir jetzt unsicher bist, ob innen alles noch so ist wie es sein sollte. Aber da wünsche ich dir natürlich viel Glück.

Hallo Lightsource,

das ist ja nur eine der Ungewissheiten. Die andere ist, dass ich nicht weiß ob der Blitz die Behälterwand durchschlägt oder nicht. Die Wand ist zwar aufgedoppelt und dazwischen kriecht noch Öl, aber bei einer solchen Spannung kann alles drin sein. Was den Defekt angeht, der Draht ist ja nicht ab und wenn sich die “Flätschen” tatsächlich lösen sollten, dann werden sie ja noch von den kupfernen Kontaktzungen festgehalten.

Das Dritte ist, dass ich noch das Öl aus Baden Württemberg dafür holen muss, wobei ich es dann aus einen alten Apparat ablasse, in Kanister fülle und mitnehme. Es werden ungefähr geschätzte 50-60 Liter reinpassen, wenns hochkommt. Das Öl muss noch ausgekocht werden, was ich nur in einem Waschtopf machen kann. Das dauert dann und nimmt Zeit in Anspruch.
Und dann ist da noch immer das Gefühl: Habe ich irgendwo eine Stelle, die nicht ganz perfekt und dicht geschweißt ist? Mir ist das zwar noch nie passiert, aber das Gefühl lässt einen erst wieder los, wenn der Apparat einen Monat steht und überall ist es trocken. Ohne Öl gehts eben bei den Spannungen nicht.

Meine Freundin hat die Augen verdreht, als sie in meine Werkstatt kam.
“Schon wieder ein Monster” …langsam bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich ihr die Doppelgarage abkaufe, damit ich endlich meinen privaten Bereich ohne Kritik verwenden kann :ugly_lol:.

Naja, der Frust hat sich gelegt, denn es liegt ja doch sehr nahe, dass alles funktionieren wird. Ich hatte bei jeder Apparatur immer Angst. Dann bei den wirklich Verreckten habe ich die Dinger ausgeschlachtet und die Ursachen gefunden. Es lag nie an zusammengelöteten Drähten in der Wicklung, auch nicht an den zu wenigen Zwischenlagen oder an Überlappungen der Drähte.

Und weil es mich so überkommen ist, habe ich sogar gedacht, wir hätten den 12. 12., dabei war es der 11. Kein Wunder: 11 ist eine Unglückszahl. :ugly_lol:

Habe wieder den ganzen Vormittag geschweißt und gebaut, auch das Fahrgestell. Hier ein paar Fotos von dem guten Stück, noch ohne die großen Isolatoren. Auch mit Blick ins Innenrohr. Da wird später ein Gemisch aus heißem Wachs und Öl eingefüllt, so als Isolationspanzer, der auslaufsicher ist. Nur die beiden kleinen Innenröhren werden dann einen Ölstand haben. Und den Ölstand kann man dann im mittleren Flasch sehen. Jedes der Rohre wurde separat angeschweißt. Wegen der Stabilität.

Gruß, Matse :slightly_smiling_face:


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Was ist das für ein Öl? Welche Zusammensetzung?
Ich nehme an du kochst es, um Wasser zu entfernen.
Zumindest auf der Arbeit hatte ich schon mit diversen Ölanalysen zu tun.

Genau, ich koche es wegen des Wassergehalts. Es steht nämlich schon 18 Jahre im Keller.

Achja: 60 % Rapsöl, 40 % Trafoöl.

Gruß, Matse :slightly_smiling_face: