der Kern für meinen Induktor ist bereits gefertigt. Ursprünglich habe ich den schon 2015 zusammengeklebt und dann lange Zeit auf dem Dachboden gelagert. Jetzt habe ich ihn von seinem alten “Mantel” befreit, abgeschliffen und ihm einen neuen Mantel verpasst. Es ist einfach ein Laminat aus Leinenstoff und Holzleim. In der Pappfurche liegt dann der Draht, der zum Ausgang führt.
Der Sekundärdraht ist bereits angefragt. 0,20 mm, weil ich noch einen Rest davon habe. Den will ich dann mit einsetzen. Tja, jetzt habe ich noch Zeit, dann kommen wieder die anstrengenden Montagetage. Mal sehen, ob ich das wieder so durchziehen kann oder ob ich dazu die Winterpause brauche.
So, das “Kind ist geschaukelt”. Das erste Glied des Induktors ist fast fertig.
Gestern habe ich noch ein paar Windungen draufgemacht, heute morgen aber richtig in einem Zug losgelegt (mit Blasen an den Fingern). Aber so ist das eben.
Hier die Fotos:
Ja, schon möglich. Aber wenn ich mir zuerst noch eine Wickelapparatur bauen müsste, dann würde das noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Und ehrlich gesagt gehe ich oft den unbequemeren Weg, auch aus Faulheit (was sich im Prinzip widerspricht). Mein Platz ist auch beschränkt, so dass ich auf engstem Raum arbeiten muss. Draußen ist es schon zu kalt. Und ja, falls ich so etwas öfter mache: So einen langen schweren Schenkel werde ich wahrscheinlich nicht mehr herstellen. Noch einen Induktor in der Größe zu bauen wäre wirklich überflüssig. Lieber dann wieder ein paar kleinere Projekte.
… ich dachte eher an eine Hand-Rolle, so wie beim Tapeten-Anpressen, nur deutlich stabiler (mir ist letztens eine Tapeten-Andruckrolle gebrochen, weil die aus Kunststoff spritzgegossen war, nicht aus Gummi, so wie früher) …
Tja, der Plaste-scheiß. Gummirollen gibt es schon noch, kosten aber.
Für eine Rolle zum Andrücken hätte ich praktisch drei Hände gebraucht. Eine, die den Kern dreht, eine, die den Draht führt und in die Position drückt/biegt und eine für die Rolle zum Anpressen. Mit der Linken habe ich den 40 kg-Kern auf den Böcken gedreht und mit der rechten Hand habe ich den Draht Windung an Windung an den Kern und neben die anderen Windungen gedrückt /geschmiegt. Da der Zaundraht ja auch viel starrer als Kupfer ist, ist da ein recht hoher Druck nötig, der mit einer Rolle sicher auch nicht so einfach zu bewerkstelligen wäre. Bei jeder Drehung wird der Draht an eine der 4 Flächen des Kerns gedrückt. Damit er einigermaßen flächig liegt, muss er zuerst etwas krumm in die entgegengesetzte Richtung gebogen werden, damit er sich wieder schön an die folgende Fläche legt. Dann kommt die nächste Drehung und Fläche, dann wieder etwas zurück biegen, anlegen und weiterdrehen, usw. Das geht wirklich nur mit zwei Händen.
Vor 20 Jahren hätte ich das machen müssen, aber es war immer so:
Während ich etwas plante, nahm ich einfach meine Hände und fing so an, dass es zu einer gut laufenden Routine wurde. Bei den Sekundärspulen mit den ewigen Längen, drehte ich mit der linken Hand die Spulenkörper, während meine Rechte den Draht mit den Fingerspitzen führte.
Schon da bemerkte ich, dass ich für 0,12- 0,16 mm Draht keine Maschine bauen konnte, denn erstens hatten die Sekundärspulen noch einen sehr großen Durchmesser und dann zweitens noch ein ordentliches Gewicht. Das auszubremsen, wenn etwas schief geht, braucht Gefühl. Dann spürte ich mit den Fingern der rechten Hand jede kleinste Anomalie wie z.B. Schlaufen, Knoten usw… Ich wurde selbst zur Wickelmaschine.
Nach jedem Transformator dachte ich, das ist der Letzte. Aber da ich oft meine Ziele nicht ganz erreichte und Lust auf mehr Spannung hatte, machte ich immer weiter. Ohne Gedanken an eine Wickelmaschine. Bei den Primärspulen mit den relativ wenigen Windungen störte mich der Kraftakt nicht. Bis heute. Und jetzt:
Ich denke, das wird mein letzter großer Induktor sein, weil ich alt werde und meine Bandscheiben das langsam nicht mehr mitmachen.
Aber die Vorstellung wie bei einer Töpferscheibe ist schon interessant. Nur dass die Kraft der Füße auch nicht ausreichen würde. Ich bin ja kein Elefant.
Richtig loslegen kann ich erst, wenn ich den Kunstsoff zusammen habe. Bei der Bestellung habe ich leider etwas vergessen und muss nachbestellen. Dann kommen noch die Rohre für die Polarme (Isolatoren). Innenrohre inbegriffen. Kann sein, dass ich das bis Weihnachten sicher nicht mehr schaffe. Aber wenn alles da ist, dann ist die lästige Bestellerei weg und gestern habe ich bereits die Schablonen für die Einzelteile konstruiert.
… für mehr “Kraft” gäb’s ja auch noch Über-/Untersetzung über Riemenscheiben (wie bei der Tisch-Bohrmaschine) … oder auch ein etwas aufwändigerer Aufbau wie beim Fahrrad … hatte mal was in der Art für eine Messe aufgebaut: Pedal-Antrieb → Gangschaltung → Hysterese-Kupplung → Schwungmasse → Bremse … Alles nur, um unsere einstellbare Hystere-Kupplung und die verbauten Faltenbalg-Kupplungen zu präsentieren