Wäre es nicht einfacher ein zweites Rohr zu besorgen, und die Befestigung des Toroiden so zu Bauen, das man den leicht wechseln kann?
Also die Luxusvariante wäre, zwei komplette Rohre zu haben, eines für die Messung und ein weiteres ohne Messung. Ich bin auch nicht ganz sicher, ob ich evt. für die Messung ein noch etwas längeres Rohr benötige, da 100 Widerstände einander evt. schon etwas nah kommen, aber das muss ich erst noch testen.
Wenn ich den Teiler generell dranlasse, ist das halt etwas unschön, da er sicher auch kräftig sprüht, und das wollte ich immer so gut es geht vermeiden, denn die Sprühverluste sind in diesem Setup das kritischste überhaupt. Nicht nur wegen den Verlusten, sondern auch wegen dem steigenden Risiko von ungewollten Überschlägen, wenn die Luft überall stark vorionisiert ist.
Gruss kilovolt
Nun habe ich bei beiden Ferrit-HV-Trafos niederspannungsseitig je eine Windung entfernt. So liefern die Trafos eine leicht höhere Ausgangsspannung. Somit sind nun 92cm machbar, allerdings mit einer massiven Stromaufnahme vom Netz, welche diesmal gemäss Fluke Stromzange schon bei ca. 80A lag. Das ist für mich so nicht mehr tragbar. Mehr als ein, zwei Sekunden kann ich das Setup nicht laufen lassen. Meine Familie klagt darüber, dass im Haus die Lichter flackern, sobald der Lichtbogen zündet Ich muss irgendeinen Weg finden, um den Strom zu begrenzen. Die Trafos von Aliexpress sind zu niederohmig, als dass sie eine wirksame Strombegrenzung darstellen würden. Grundsätzlich ist das ja gut, aber so ist es eine Frage der Zeit, bis irgendwas aufgibt, und ich fürchte mich auch vor einem solchen Crash.
Hier noch ein kurzer Schnappschuss vom 92cm-Betrieb, ein Video kann ich davon (momentan) eher nicht drehen:
Man sieht leider auch kaum einen Unterschied zu den vorangegangenen Aufnahmen, da es ja nun auch nur ein paar cm mehr sind (+7cm). Dafür ist der netzseitige Strom nun überproportional gestiegen, würde ich mal meinen. Wenn jemand von Euch eine gute Idee für eine sanfte Strombegrenzung hat, macht gerne einen Vorschlag. Ich würde mich auch mit schmaleren Lichtbögen zufriedengeben
Gruss kilovolt
Eigentlich müsste es doch reichen die Frequenz der HV-Ferrittrafos zu erhöhen oder?
Das könnte ich natürlich versuchen. Allerdings werden dann halt auch die Brücken stärker belastet. Trotzdem, das wäre vielleicht die verträglichste Methode. Werde wohl mal Versuche in die Richtung anstellen. Es könnte natürlich auch dazu führen, dass die Kaskaden dann noch mehr ziehen, weil die Kondensatoren schneller umgeladen werden.
Gruss kilovolt
Bei MOTs wird die weiche Ausgangsspannung bzw. die Kurzschlussfestigkeit durch magnetische Shunts erreicht, die einen Teil des Magnetfeldes kurzschließen, damit wirkt das ganze als Streufluss (Streut an der Sekundärspule vorbei), reduziert die Kopplung und erhöht damit die Streuinduktivität, das selbe prinzip kann man auch hier anwenden.
Ob die Streuinduktivität im Trafo selber oder extern über eine Drossel realisiert wird sollte in dem Fall egal sein.
D.h. im einfachsten Fall könnte schon eine HF-Drossel zwischen Brücke und Trafo reichen, (wenn das mit vertretbarem aufwand relaisierbar ist).
Dann würde allerdings auch die Ausgangsspannung abnehmen.
unter Last ja, das ist ja genau Sinn der Sache.
Im Leerlauf wird die Impedanz vom Trafo ja maßgeblich von der Magnetisierungsinduktivität bestimmt, die im Vergleich zur Drossel deutlich größer ist, die Leerlaufspannung sollte also nicht zu sehr leiden.
Schon, aber man müsste aufpassen das die Ausgangsspannung der Kaskade nach den Widerständen nicht unter die Brennspannung des Lichtbogens fällt. Allerdings ist Theorie hier nicht mehr wirklich hilfreich, im Gegensatz zu ausprobieren. Viel kann ja nicht schiefgehen.
Eine Messung der Normalen- und der Kurzschlussinduktivität wäre hilfreich.
Vielen Dank Euch beiden, Mathematiker und Thunderbolt! Mathematikers Methode wäre einfacher durchzuführen, dafür könnte es Stress für die Isolation der Trafos bedeuten, wenn man die Frequenz weiter erhöht und es könnte auch sein, dass die Kaskade dann durch schnelleres Umladen der Kondensatoren automatisch mehr zieht, da sie eigentlich mit steigender Frequenz effizienter werden müsste. Thunderbolts Methode wäre wohl schonender für das Setup, allerdings in meinem Fall etwas schwieriger umzusetzen. Beide Vorschläge sind eine Option. Mal sehen… vielen Dank jedenfalls! Beste Grüsse kilovolt
Die Ausgangswiderstände der Kaskade erhöhen müsste auch gehen, wäre aber vermutlich den Aufwand nicht wert.
Das ist wohl weniger eine gangbare Option. Aktuell habe ich etwa 100 Stück 10 kOhm-Widerstände in Serie, also rund 1MOhm. Das ergäbe bei 400kV Gesamtspannung theoretisch 400mA, praktisch fliesst natürlich nur so viel, wie die Kaskade dauerhaft liefern kann, das heisst, im Dauerbetrieb wird die Kaskade mit den 1 MOhm eigentlich gar nicht begrenzt. Die Begrenzung dient lediglich dazu, im ersten Moment der Entladung den Strom deutlich unter den Surgestrom der Dioden zu begrenzen. Wenn ich also sagen wir von aktuell vielleicht 40mA Dauerstrom auf 20mA begrenzen wollen würde, bräuchte ich 20MOhm. Dies würde dann wiederum eine Leistung von 8kW in den Widerständen umsetzen
Gruss kilovolt
Ich habe mal eine kleine Simulation der Kaskade gemacht, oben bei 20kHz unten bei 30kHz:
Ich habe auch mal eingezeichnet, wie man den Strom messen können sollte.
Wie man sieht ist der Ausgangsstrom mit höherer Frequenz höher, bei 20kHz 100mA, bei 30kHz 150mA.
Eine Erhöhung der Frequenz könnte also Auch eine Leistungssteigerung mit sich bringen.
Hut ab! Bin echt beeindruckt.
Da sieht man mal wieder was man für solche Hochspannungsspielereien doch extrem an Platz benötigt
Guten Abend Gentlemen
Danke für all Eure wertvollen Inputs immer.
Leider habe ich jetzt ein anderes Problem. Habe offenbar den Sicherungsautomaten einer Phase gekillt Zum einen habe ich ihn thermisch immer mal wieder überlastet (sozusagen meine ewig gequälte Experimentierphase), zum anderen ist er auch zig mal geflogen wegen hohen Transformator-Einschaltströmen und jetzt hatte er wohl plötzlich genug. Zwar lässt er sich noch einschalten, aber er liefert nur noch 80V Leerlaufspannung und unter Last geht gar nichts mehr. Vor dem Automaten liegt die übliche Netzspannung an. Muss wohl mal eine kleine Pause einlegen mit den Basteleien. Klar kann ich auch ne andere Phase nehmen, aber es wäre schon unschön, wenn ich dort dann ebenfalls den Automaten kille. Keine Ahnung, was ich dem Elektriker, der den Automaten ersetzen soll, sagen werde
Wahrscheinlich so die halbe Wahrheit, denn die ganze wird wohl unangenehme Fragen aufwerfen
Beste Grüsse
kilovolt
Das mit der Sicherung ist ja kurios, darf das denn überhaupt passieren?
Eine Variante zur Strombegrenzung wäre noch die Kondensatoren der ersten Stufe zu verringern, in der Simulation fiel durch 1nF Kondensatoren in den ersten Stufen der Strom von 100mA auf 70mA. Allerdings ist das bei einem Kaskadenturm schwer, weshalb es eventuell machbar wäre, das über eine externe erste Stufe zu realisieren.
Naja, passiert ist es, also darf es wohl auch Wie auch immer, theoretisch müsste mit dem thermischen und dem magnetischen Auslöser sicher jeder Überlastfall abgesichert sein, was bis jetzt auch der Fall war. Dass der Automat unter meinen erschwerten Bedingungen irgendwann aufgegeben hat, kann ich schon nachvollziehen. Ich weiss halt nur nicht, was ich dem Elektriker sagen soll. Ist wohl ein nicht ganz alltägliches Problem
Wenn er mich nach dem angeschlossenen Verbraucher fragt, was soll ich da sagen? Ein HV-Inverter mit nachgeschalteter, bipolarer Kaskade, zog bis zu 80A
Wäre dumm, wenn dies dann die Runde machen würde und plötzlich einer vom Starkstrominspektorat dastehen würde und mein Material beschlagnahmt, weil natürlich nichts den gängigen Sicherheitsbestimmungen entspricht und damit so sicher nicht erlaubt ist, schon gar nicht in solchen Grössenordnungen. Ich sag wohl einfach, dass er vermutlich mechanisch aufgegeben hat.
Die Strombegrenzung werde ich wohl zuerst mal noch mit vor den Trafo geschalteten Drosseln versuchen, aber ich glaub, ich brauch mal ne kurze Pause, um mir zu überlegen, wie ich weiter vorgehen werde. Theoretisch könnte ich den Leitungsschutzschalter auch selber ersetzen, aber versicherungstechnisch ist das natürlich nicht so super und ich finde auch nirgends genau den gleichen, man würde also sehr schnell sehen, dass mal zwischendurch was ersetzt wurde.
Gruss kilovolt
Mir ist grad aufgefallen, das ich in der Simulation nur ein Halbwellensetup simuliert habe.
Der Ausgangsstrom sollte dann also höher als 100mA sein.
Zum Spannungsteiler:
Könntest du nicht den Toroiden deiner QCW nutzen?
Ja, das Topload der QCW wäre theoretisch verfügbar. Habe auch noch ein weiteres gefunden, das würde passen so. Muss mir aber generell überlegen, wie ich weiter verfahren soll. Bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, ob ich das Setup an dem PLatz, an dem es gerade ist, überhaupt mit 1m Schlagweite noch betreiben könnte. Wird alles langsam recht eng
Gruss kilovolt
Eine solche Spannung springt halt gerne über, und lässt sich dabei durch fast nichts aufhalten. Wäre eventuell Draußen eine Möglichkeit, wenn der Lichtbogen dauernd ausgeblasen wird ist auch der Verbrauch geringer.
Welche Kapazität verwendest du eigentlich? Ich habe irgendwie 3nF im Kopf.
Zur Sicherung, wäre es nicht langsam an der Zeit das ganze auf 6-Pulsgleichrichtung umzubauen? Große DC-Link Folienkondensatoren bekommt man oft günstig, und die Terminals sind gleich wie bei den Elkos.
Zum Beispiel dieser: der schafft 100Arms