Die Bootstrapp Schaltung ist quasi nur die Art wie die ganze Schaltung mit Strom versorgt wird. Also hier der Kondensator mit 1uF, der 100 Ohm Widerstand und die Diode. Gegen Spannungsspitzen helfen TVS-Dioden über die CE-Strecke des IGBT. Und Standart 600+ Volt Typen sollten bei dir reichen.
Da oben im Post Nr. 1 ist nen Schaltplan. Da sind vier Leistungshalbleiter IRGP50B60PD die haben kein Bootsstrap Treiber oder sonstwas sondern die werden mit nem GDT angesteuert und die haben diese vier Z-Dioden um Überspannung zu klemmen.
Da haben zwischen Gate und Source bei allen Leistungsmosfets ungefähr zwischen -16 und +16 V anzuliegen. Egal ob die Highside oder sonstwo sind.
Und wenn man das messen will klemmt das Oszilloskop am Gate Pin und am Source Pin. Und wenn das wegen dem Potential nicht geht misst man halt nen Lowside Fet oder ohne Spannung im Leistungsteil oder man macht irgendwie ne Differenzmessung wenns unbedingt nen Highside Fet sein muss (warum auch immer). Wo sollen da zusätzliche 15V herkommen?
Da einfach irgendwo in der Pampa im Leistungsteil Masse anklemmen und dann Tastkopf ans Gate…kein wunder dass hier so viele komische Wellenformen gepostet wurden.
Sorg erstmal dafür dass dein Gatesignal ganz ohne Spannung im Leistungsteil vernünftig ist.
Achso ok. Das wusste ich nicht. Aber ich glaub meine IGBTs sind für 600V ausgelegt. So weit ich das noch weiß.
Wie man das genau misst wusste ich nicht. Ich messe halt eigentlich immer in Bezug zu Masse. Als ich nämlich mal über den Ausgang der H Brücke gemessen hatte, ist der Stromverbrauch der Schaltung um ein paar Ampere gestiegen. Warum das so war weiß ich nicht genau, auf jeden Fall wollte ich vermeiden dass ich mir mein Oszilloskop schieße.
Es ist schon vernünftig nur Sachen zu messen die einseitig auch geerdet sind, nur kann man so vieles eben leider nicht messen.
Stellt halt immer ein Problem dar mit der Erdung wenn man mit normalen Tastköpfen was messen will, die Masseseite ist halt geerdet.
Wenn man zwei Signale auf verschieden Potentialen messen will muss man halt tricksen, da kann oft zb. schon die Differenzfunktion von deinem Oszilloskop helfen. Gibt auch teure potentialfreie Tastköpfe.
Gibt da etliche Youtubevideos und Anleitungen wie man die Geräte benutzt und vor allem eine Benutzeranleitung von jedem Gerät, ich bin da auch kein Experte.
… wenn es schwierig ist, gegen ein gemeinsames Potential zu messen (z.B. bei HV-Aufbauten), haben wir einfach “lokale” Meßwerte über potentialfreie Methoden übertragen – seinerzeit, Mitte der '80-er z.B. durch VCO/OCV-Transmitter-Paare per Lichtleiter … heute würde sich dafür z.B. Bluetooth oder WLAN anbieten
Die Mosfets sind gekommen und ich konnte weiter testen. Ich hab meinen GDT neu gewickelt mit 21 Primär- und je 7 Sekundärwicklungen.
Mir ist auch aufgefallen dass meine N channel GDT Treiber Mosfets ebenfalls kaputt waren. Da ich keinen passenden Ersatz da hatte, musste ich jetzt provisorisch den 2SK3569 nehmen den ich noch bei mir gefunden habe. Der schafft zwar 600V, aber nur 2A. Auf Dauer werden die halt heiß, aber es funktioniert trotzdem als Übergangslösung bis ich die richtigen Mosfets habe.
Die Gate Spannungen sehen so aus. An einem High side IGBT hab ich allerdings noch solche Oszillationen, an dem anderen aber nicht. Ich bin mir nicht ganz sicher woher das kommt, vielleicht hab ich schon zu viel an der Platine herumgebastelt dass der Kontakt von der Freilaufdiode zum Emitter und Kollektor des IGBTs locker geworden ist.
Die Gate-Signale sehen für die hohe Frequenz wirklich sehr gut aus. Glückwunsch. Gegen den Einschwingvorgang im letzten Bild, hilft vielleicht noch ein kleiner Gatewiderstand.
Ich hab jetzt den Gatewiderstand durch ein Poti ersetzt, damit ich jetzt Testweise den Widerstand einstellen kann. Das Problem ist jetzt aber dass sich die Oszillation nicht entfernen lässt. Ohne Last ist sie fast weg, mit einer 6Ohm Last am Ausgang bekomme ich so eine Gate Spannung. Komischerweise sehen die Gate Spannungen der anderen IGBTs gut aus. Kann das vielleicht an einem defekten IGBT liegen? Oder an defekten Zenerdioden?
Mit der Last.
Und ohne Last.
Der andere High Side IGBT sieht ohne Last so aus
Und mit Last so
Du kannst ja testweise den IGBT oder die Zehnerdioden austauschen, oder vielleicht hat das Gate noch zu irgendwas anderem Kontakt. Läuft die SSTC eigendlich schon?
Nein bis jetzt hab ich die Spule noch nicht angeschlossen. Den IGBT Tausch ich dann mal aus. Mal schauen ob sich was ändert
Ich habe jetzt den High side und den Low side IGBT getauscht. Jetzt funktioniert’s.
Also vielen Dank an alle für die Hilfe. Ich wäre nie und nimmer alleine auf die Lösung gekommen. Wenn ich alles fertig zusammengebaut habe, stell ich noch Mal ein Bild rein von den Plasma Entladungen.
Gut das es Funktioniert. Jetzt kannst du ja mal die SSTC testen. Die Gatesignale sind ja sehr gut inzwischen.
Warum gelöscht? Gab es Probleme? Und man sollte Beiträge auch komplett löschen können.
Naja ich habe Probleme mit der Ausgangsspannung der H Brücke bei unterschiedlichen Lasten.
Mit meinem 6Ohm Lastwiderstand hab ich mit mit mehreren Snubbern so eine Ausgangsspannung hinbekommen
Das Violette ist die mit der Math Funktion berechnete Ausgangsspannung.
Mit meiner Primärspule als Last hingegen, bekomme ich die Spannungsspitzen nicht weg.
Das ist ohne Snubber und nur mit Freilaufdioden
Und das ist mit 12Ohm 20nF Snubbern über jeden IGBT.
Probiere es mal mit TVS-Dioden das sollte Helfen. Ich meinte eigentlich niederinduktieve Kondensatoren vom Plus der Brücke zu Minus geschaltet. Ansonsten kannst du probieren einen Kondensator in Reihe zur Primärwicklung schalten. Dann hättest du eine SSTCDR. Du musst aber aufpassen, das keine zu hohe Resonanz entsteht.
Kann ich auch Elkos nehmen? Bei den Kondensatoren zwischen Ausgang der Brücke und Masse? Oder müssen das bipolare sein? Eigentlich sollte das doch auch mit Elkos funktionieren. Ich hab das nämlich gerade ausprobiert und mir ist einer geplatzt
Ich nehme mal an das geht nicht. Mir sind noch Mal zwei geplatzt. Aber warum? Die werden ja nicht verpolt, wenn die zwischen Masse und dem Ausgang der Brücke liegen. Oder sind die Spannungspitzen zu hoch und deswegen platzt mir der Elko. Das ist aber auch eher unwahrscheinlich, da der für 25V ausgelegt war und ich nur 12V Schaltspannung habe.
So hab ich die angeschlossen
Aber: Für den kurzen Moment bevor mir die Elkos in die Luft geflogen sind, hatte ich kein Ringing und auch keine Spannungspitzen mehr
Folienkondensatoren!!!
Elko sind nicht Hochfrequenz geeignet…
Von Plus nach Minus der Brücke.
Oder auch andersrum.
Und TVS oder Z-Dioden über die IGBTs.
Ok. Aber die Kondensatoren schon so wie ich’s eingezeichnet habe und nicht parallel zur Primärspule oder? Nur halt Folienkondensatoren.
Und warum genau ist mir hier jetzt der Elko explodiert? Das würde ich gerne verstehen