Verzerrte Rechteckspannung auf Primärseite meines GDT's

Das geht so nicht.

Da wird doch der Kondensator ganz ohne Widerstand durch den igbt entladen wenn der einschaltet mit hunderten Ampere und dann wieder mit genauso viel Strom wieder aufgeladen sobald umgeschaltet wird.

Was soll ein ELKO anderes machen als explodieren wenn da zig Ampere durchgehen?

Mann kann höchstens über jeden igbt von Drain nach Source einen RC Snubber legen mit irgendwie 500nF (Folie, impulsfest, mehr als 1kV DC, am besten fkp1) und 47 Ohm mit irgendwie 10 Watt in Serie (übern Daumen keine Lust das zu rechnen)

Hier gibts nähere Informationen zu Snubberschaltungen:

Ok werd ich ausprobieren. Das dauert aber wahrscheinlich noch ein bisschen ich bin jetzt erst mal nicht Zuhause.
Was mich aber wundert ist die Stärke meines Ringings und die hohen Spannungspitzen. Ist das normal? Ich kenn mich da zwar nicht so aus, das ist meine erste Teslaspule und ich bin auch nur Anfänger, aber bei vielen Tutorials und Anleitungen im Internet scheinen alle weniger Probleme damit zu haben.

Wenn man Induktivitäten hart schaltet entstehen immer Spannungsspitzen. Dagegen hilft es TVS, schnelle Freilaufdioden oder Z-Dioden über jeden IGBT zu schalten. Das machen auch die meisten und haben dann kein Problem mehr damit.

Trotzdem wundert es mich dass zumindest die Freilaufdioden (UF4007) keinen Effekt zu haben scheinen. Und die sollten ja eigentlich schnell genug sein

Die bringen dir nur was wenn direkt an den IGBTs MKP oder FKP Kondensatoren von Plus nach Minus der Brücke geschaltet sind. Ohne die ist einfach nichts da, dass die von den Dioden abgeleitete Spannung aufnehmen kann. Das versuche ich dir die ganze Zeit zu sagen…

In den Mosfets sind Dioden mit eingebaut die ~ genauso schnell sind wie ne uf 4007.

Es sind IGBTs. Bei MOSFETs sähe es anders aus. Die IGBT-Body-Dioden sind sogar etwas schneller als die UF4007. Ich würde trotzdem dazu raten TVS-Dioden über die IGBTs zu schalten. Die sind über 1000 mal schneller.

Auch fast jeder igbt hat Dioden mit im Gehäuse, genau wie eben der aus seinem Schaltplan.

Meinte ich ja. Ich wollte nur noch sagen dass die Body-Dioden von MOSFETs mit den UF4007 nicht mithalten können. Und dass TVS-Dioden viel schneller als jede Freilaufdiode sind.

Was meinst du von Plus nach Minus der Brücke? Also über der Schaltspannung VDD von Plus nach Minus? Oder über den Ausgang parallel zur Primärspule?

Dann ersetz ich meine Freilaufdioden wohl am besten durch TVS Dioden. Wenn die dafür besser geeignet sind.

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Von Vcc zu GND. Zu den TVS-Dioden nimmt am besten 2-3 mit niedriger Durchbruchspannung in Serie. Damit die mehr Verlustleistung aushalten.

Sind da dann uni oder bidirektionale besser? Und die Durchbruchspannung der in Reihe geschalteten TVS Dioden sollte dann über der Schaltspannung der Brücke liegen oder?
Obwohl ich hab gerade auch schon TVS Dioden mit einer Spitzenleistung von 1,5kW gefunden. Würde das nicht reichen?

Solange du keine DRSSTC mit Freehwheling hast sind Unidirektionale besser. Ich würde dazu raten 2-3 von den 1.5 kWpuls in Serie zu schalten. Zum Beispiel die 1N5388BG.

Ich hab jetzt verschiedene Snubber Kombis ausprobiert. Mit 470nF und 15Ohm bekomm ich so eine Brückenspannung


Mit 9Ohm so was

Und mit 5Ohm so was:

Ist das so akzeptabel? Oder sollte ich weiter mit den Werten herumspielen?

Zeig doch mal deinen Aufbau vom Leistungsteil

Ringing und Peaks können auch von Leitungsinduktivität kommen

Und deine 200V Zenerdioden bringen nicht viel, wenn du die brücke nur mit 12V Versorgst

Wenn du mich fragst, macht das wenig sinn, zu versuchen das bei niedriger spannung zu optimieren

  1. du weiß aktuell nicht mal, ob das ringing am ausgang nicht vielleicht garkein problem gewesen wäre
  2. bei 350V sieht das ganze vermutlich ganz anders aus

Ich hab momentan halt nur 1/4 W Widerstände, die ich ausprobieren kann. Das ging momentan bei der niedrigen Spannung noch ganz gut, als ich die aber aufgedreht habe sind mir die Widerstände abgeraucht. Und ich hab auch nicht genügend 5Ohm Widerstände da um vier 3W Widerstände draus zu machen. Ich muss erst welche kaufen.
Also kann ich halt momentan nicht bei der vollen Spannung testen.
Auch hab ich vor die Teslaspule mit einer Autobatterie versorgen zu können, deswegen auch nur 100V Schaltspannung die über einen Boost converter erzeugt werden. Also hab ich gar keine 325V.
Das mit den Spannungspitzen hatte ich schon lange. Ursprünglich war die ganze Teslaspule eine Art Forschungsarbeit für die Schule. Dementsprechend wusste ich noch nix von Snubbern und hab nur Freilaufdioden verbaut. Die haben nix gebracht und ich hatte von Anfang an auch bei den vollen 100V Ringing und Spitzen. Die haben mir letztendlich auch viele Mosfets kaputt gemacht.
Vom Aufbau her hab ich halt noch viel auf einem Breadboard. Der untere Teil ist mein Oszillator, das obere Breadboard ist der GDT Treiber und die Platine ist im wesentlichen die H-Brücke.


Hast du dir schon mal die Konstruktion von solchen Steckboards angeschaut?
Das sind alles parallele Leitungen, die du mit den Steckkabeln quer verbindest. Kannst du dir vorstellen, welche Induktivitäten und Kapazitäten da kreuz und quer laufen? Und je höher deine Frequenzen sind, umso schlimmer wird das mit dem Übertragen von Signalen.
Und ich nehme an, das ist ein Schaltnetzteil. Hast du bei deiner Spannungsversorgung mal das Oszi dran gehalten, ob da nicht irgendetwas in Schwingung kommt, oder umgekehrt deine Schwingungen im Schaltnetztteil stören könnten?
Und dann schau mal, ob du dir einen Differential-Tastkopf fürs Oszi besorgen kannst.
Und allgemein: Die Masseleitungen sind extrem wichtig und auch deren Trennung zwischen Baugruppen. Z.B. würde ich, und ich sehe nicht, ob du so etwas gemacht hast, deinen Mikrokontroller am besten mit Optokoppler vom Rest der Schaltung trennen. Sowie eine eigene Spannungsversorgung. Sobald deine Sekundärspule irgend einen Blitz produziert ist alles elektronische in der Umgebung extrem gefährdet.
Ich bringe da immer Handy, Kameras, Armbanduhr etc. so weit weg wie möglich.
Ist das ein 3D gedruckter Halter für die Primärspule? Hast du den getestet, ob er wirklich isoliert? So ein metallic Effekt ist halt verdächtig. Nicht dass das irgendwelche Kriechstromeffekte erzeugt. So Hochspannungen suchen sich manchmal ganz ungewöhnliche Wege. Bei mir ging mal ein Blitz durch den Holztische an eine Schraube und von dort zu einer anderen Schraube, die in der Nähe der Erdung war. Dein Aufbau mit den Kabeln unter der Spule ist da potentiell eine Gefahr. Die Tastkopfkabel halten diese Spannungen nicht aus. Ist dein Basispunkt der Sekundärspule geerdet?

Ich benutzte den nur übergangsweise. Eigentlich habe ich auf der Platine einen 555Timer, der mir mein Signal liefert. Nur produziert der kein 50% Tastverhältnis sonder eher so was wie 45%. Das wird dann invertiert und ich hab zwei Signale. Einmal 45% und einmal 55%. Das wollte ich als Fehlerquelle erst einmal ausschließen und hab einen Microcontroller genommen. Der ist nicht über einen Optokoppler getrennt.

Wegen dem Breadboard hab ich vor das alles auf eine Platine zu machen, aber bis jetzt war ich ja noch am ausprobieren.

Das Schaltnetzteil verursacht mir eigentlich keine Schwingungen.

Und die Halterung für die Primär und Sekundärspule ist eigentlich auch ziemlich massiv. Ich glaube ich hab ca 1,5-2cm Platz zwischen beiden Spulen. Und die Primärspule ist auch ziemlich dick isoliert. Bis jetzt hatte ich damit auch noch keine Probleme :person_shrugging:

Und die Sekundärspule hatte ich auch nicht geerdet. Ich wollte so nahe an meinen Oszi keine Entladungen riskieren. Obwohl mir das trotzdem ein bisschen dumm vorkommt so im Nachhinein.

Um da nochmal anzusetzen:

So wie die Tastköpfe aktuell angeschlossen sind, kann es gut sein, dass du teils auch einfach nur einstreuungen in die tastköpfe hast und sachen misst, die evtl. garnicht da sind